24. September 2025
Der Herbst ist da, nach dem Kalender und real, mit sechs Grad am frühen Morgen und sonnigen Stunden tagsüber.
Und damit ein neuer Leseort für mich und ziemlich viel Lampenfieber.
Der Raum füllt sich, ich nippe trotz der Aufregung am Kaffee, dann endlich geht es los. Mit Vorstellung und kleiner Fragerunde, sehr angenehm. Ich muss antworten und habe keine Zeit für weitere Ängste.
Während ich anschließend die vorbereiteten Auszüge lese, herrscht absolute Stille.
Immer wieder muss ich mich selbst daran erinnern, das auch wahrzunehmen, dieses aufmerksame Zuhören ist mein Lohn.
Das während ich lese zu genießen, fällt mir nicht leicht. Ich muss schließlich vor allem flüssig vortragen, sollte mich nicht versprechen, ordentlich betonen und auf eine deutliche Aussprache achten, die im Alltag für mich leider nicht alltäglich ist.
Für Momente schaffe ich es, mich auf dieses Mucksmäuschenstille zu konzentrieren, und freue mich.
Ich beende die Lesung, die Ruhe bleibt. Niemand steht auf, niemand scharrt mit dem Stuhl oder kramt in der Tasche. Keine Fragen? Keine Meinung?
Erst einmal ein bisschen verdauen, sagt jemand, andere nicken.
Und dann geht es los. Ich antworte, darf aber auch schweigen und zuhören. Die Gäste erzählen, schwatzen miteinander, dann wieder mit mir. Es fühlt sich warm an wie ein Sommertag, dabei kannte ich vor einer Stunde noch niemanden.
Alle Ängste und die Aufregung sind vergessen, umsonst waren sie nicht, nur ein wenig zu stark. Ein neuer Ort ist immer eine besondere Herausforderung.
Nach diesem gelungenen Auftakt freue ich mich auf die nächste Lesung.