21. Februar 2024
Es war ein milder Spätnachmittag an diesem 13. Februar, wir fuhren aus der neuen Heimat Potsdam in die alte Heimat Rathenow.
Mein letzter Informationsstand seitens der Stadtbibliothek lag schon einige Tage zurück, von knapp vierzig Anmeldungen war die Rede gewesen und ich freute mich sehr darüber.
Als ich die Räume betrat, waren schon sechzig Stühle gestellt worden, Regale dafür beiseite geschoben, der Tisch mit den Getränken in die Ecke verbannt worden.
Die Plätze reichten nicht.
Waren es nun siebzig oder gar achtzig Gäste, die letztlich sogar hinter Regalen einen Platz fanden und meiner ersten Lesung aus dem neuen Roman lauschten? Ich weiß es nicht, ich war viel zu aufgeregt, um mich damit zu beschäftigen, Leute zu zählen. Aber eins weiß ich genau: es war mucksmäuschenstill, während ich las, und der Applaus war sehr laut.
Die Stellen, die ich ausgewählt hatte, passten, es gab sogar den einen oder anderen kleinen Lacher. Bei all der Schwere, die dieser Roman oder besser: die erzählte Geschichte auszustrahlen vermag, wollte ich an diesem Tag der Premierenlesung vor allem feiern. Mein Buch, meine Gäste, den Auftakt für meinen dritten Roman.
Passend zur Premiere verhaspelte ich mich. Wahrscheinlich muss das so sein.
Ich hatte die ausgedruckten Blätter mit den Texten wieder und wieder verändert – bis schließlich ein Satz verlorenging. Hätte ich einfach weitergelesen, wäre es vermutlich niemandem aufgefallen – meinen Schreck dagegen musste jeder bemerken. Peinlich, aber auch das konnte meine Euphorie nicht beeinträchtigen. Es war einfach nur wunderbar.
Ich danke all jenen, die der Einladung gefolgt sind. Die den Weg aus der Nachbarschaft, aber auch aus Nauen, Wittstock und sogar Leipzig nicht gescheut haben, um dabei zu sein, den Start von „Greta“ mitzuerleben und mir das größte Geschenk zu machen, das eine Autorin sich vorstellen kann: mir so aufmerksam zuzuhören, mit mir zu lachen und zu reden, sich eine Widmung ins Buch schreiben zu lassen. Dankeschön!