09. März 2025

Ich hatte mich für drei Weiterbildungen angemeldet, mich mit Textauszügen beworben und erhielt tatsächlich drei Zusagen. Zwei hätten vermutlich gereicht, mit einer einhundertprozentigen Quote hatte ich jedenfalls nicht gerechnet.

Nachdem ich im letzten Jahr nur zu einem Seminar gereist war, das ich seit etwa zehn Jahren auf meinem Wunschzettel hatte, nun also drei und auch noch kurz hintereinander.

Das erste in Rendsburg ist nun schon Geschichte.

Die Anfahrt ist recht lang, aber das Nordkolleg ist einen Besuch immer wert. Eine auf zwölf begrenzte Teilnehmerzahl sorgt dafür, dass tatsächlich jeder zu Wort kommen kann, dass viel Zeit für die Textarbeit aufgebracht wird und zwischendrin immer wieder auf allgemeinere Fragen eingegangen wird – bei einer Dozentin, die Verlagslektorin ist, geht es entsprechend oft um Veröffentlichungschancen und das Procedere dorthin.

Norddeutscher Nebel am Morgen, Sonnenschein mittags und der Nord-Ostsee-Kanal nur Gehminuten entfernt, sehr wichtig nach dem immer reichhaltigen Essen in ungezählten Varianten aus Fleisch, Fisch, Gemüse und Nachtisch – wer in Rendsburg nicht zunehmen will, muss die Mahlzeiten auslassen.

Eine ausgewählte Seminargruppe, die sich ermunternd kritisiert, sachlich, fachlich fundiert und vorsichtig. Sich kaum wiederholend, sehr angenehm.

Einiges habe ich bereits in meine Überarbeitung übernommen, Dankeschön.

Nächster Ort wird Hamburg sein, das Autorendock, leider finden die Wochenendseminare nicht mehr in Berlin statt, das wäre ein Katzensprung. Immerhin fahre ich im März nach Hamburg und nicht erst im Spätsommer, wenn die Bauarbeiten auf der Strecke die Reisezeit mindestens verdoppeln werden.

Der Reader für das Seminar ist zweimal so dick wie der für Rendsburg gewesen ist. Eine echte Herausforderung, diese Lesezeit will erst einmal eingeplant werden. Ich habe es gestern geschafft, die letzten Texte nicht nur zu lesen, sondern auch mit Anmerkungen zu versehen, ein zweites Mal nehme ich sie mir vermutlich erst auf der langen Zugfahrt vor.

Mein Textauszug für Wolfenbüttel ist abgeschickt, auch von dort wird es demnächst einen Reader geben, den es durchzuarbeiten gilt. Wenn das geschafft ist und das Seminar in Wolfenbüttel beginnt, ist der März vorbei. Ich freue mich trotz der Anstrengung darauf, mit wiederum Unbekannten über ihre und meine Textarbeit zu sprechen. Das morgendliche Schreiben ist wichtig, aber auch der Kontakt zu anderen, die ähnliche oder ganz andere Rituale haben, zweifeln, sich an gelungenen Sätzen oder Passagen erfreuen. Die Hinweise von anderen, die mich nicht kennen, sondern nur das, was ich eingereicht habe, sind nicht immer hilfreich, aber ich lerne auch in den Diskussionen zu ihren Texten und kann damit an meinem eigenen weiterarbeiten.